Masuo SHINOTSUKA

「『先』までいくと、禅と一致する」
(“Sen“ made ikuto, Zen to icchi suru – von Ogawa Chutaro Sensei)

Shinotsuka-Sensei hat uns folgenden Ausschnitt einer Rede von Ogawa Chutaro Sensei1 zugeschickt. Dies ist eine Mitschrift der Ansprache von Ogawa-Sensei, die dieser vor Kindern und Jugendlichen sowie deren Begleitern (Eltern/Trainer:innen) bei einem Kendo-Seminar gehalten hat.

1 Ogawa Chutaro (1901-1992): Kendo Hanshi 9 Dan, Onoha Ittoryu. Seine Lehrer waren u.a. Takano Sasaburo, Sasamori Junzo, Saimura Goro und Mochida Seiji. Er hat maßgeblich an der Verfassung der „Kendo Rinen“ mitgewirkt.

28.03.1982, Veröffentlichung des Koudoukai Kendo Dojo
Aus: Kendo-Ansprachen von Ogawa Chutaro Sensei, Band 1


Wenn man bis zum „Sen“ gelangt, wird Kendo sich mit Zen vereinen – 1 –

Würde man Kendo in Aspekte aufteilen, könnte man zwischen den drei Teilen Schwert, Körper und Geist [Herz] unterscheiden. Doch diese drei Aspekte sind nicht verschieden. Man benennt sie nur einzeln, um besser darüber sprechen zu können. Im Grunde genommen sind sie eins.
Schwerttraining und mentales Training sind eins. Diese muss man sich aneignen. Sie dürfen nicht auseinanderfallen. Doch man darf sie zur Vorbereitung, um sie sich besser aneignen zu können, separat erforschen.
Durch Kirikaeshi und Kakarigeiko erlernt man Methoden des Schwert- und des Körpertrainings. Da es eine Schwertübung ist, prägt man so die Schnittlinie. Da es [auch] eine Körperübung ist, bringt man dem Körper bei, sich so zu bewegen, wie man es möchte. Wenn man das nicht gründlich macht, kommt man über ein bestimmtes Niveau nicht hinaus. Wenn sich [z.B.] der linke Fuß quer stellt oder die linke Hand [so] seitlich abknickt, sinkt das Kendo Niveau, auch wenn es zu Beginn einmal stark wirkte. Und damit sollte man früh anfangen. Weil ihr das alle so fleißig trainiert, sieht man, dass euer Kirikaeshi und euer Kakarigeiko sehr gut geworden ist.

Nun muss man noch durch Kata und Jigeiko das mentale Training vertiefen. Wenn man es in Kendo-Worten ausdrückt, spricht man beim mentalen Training über „Sen“ [Vorausdenken; Antizipation]. Beim Kendo spricht man nicht über „Genzai“ [Gegenwart]. Wenn man über die „Gegenwart“ spricht, bleibt man im Hier und Jetzt stehen. Aus dieser Gegenwart muss man stückweise [„Ruck, Ruck, Ruck“] heraustreten. Das nennt man „Sen“.
Darum ist es gut, wenn man, sobald sich das Kamae im Issoku-Itto (Ein-Schritt-Schlagabstand) befindet, dem Gegner bereits „Sen“ entgegenbringt. Übt man „Sen“ aus, wird das Kamae „lebendig“, selbst wenn man sich gar nicht bewegt. Das Gegenteil dazu nennt man „Itsuku“ [festsetzen, verwurzeln]. Deswegen ist Kendo eine Disziplin der „ständigen Antizipation“. Es ist zur jederzeit „Sen“ [im Voraus sein]. „Sen Sen Sen Sen“. Das ist die Disziplin des mentalen Trainings.
Man kann noch ein anderes Wort verwenden, nämlich „Noru“ [aufsitzen, aufsteigen]. Es geht beim Kamae nicht darum, mit dem Gegner auf Augenhöhe sein zu wollen. Man setzt sich „Wupp“ auf das gegnerische Kamae drauf. Dadurch wird man eins mit dem Gegenüber. Das ist der Sinn der Übung.
Wenn man draufsitzt („Noru“), kommen die Techniken von selbst, sobald die Gelegenheit da ist. Die Technik erfolgt ohne Intention. Das ist das mentale Training. Es ist an sich nichts „Verworrenes“ [Kompliziertes], doch genau das ist wirklich schwierig.

Wenn man bis zum „Sen“ gelangt, wird Kendo sich mit Zen vereinen – 2 –

Heute wurde ich von XY beim zweiten Shotachi [Eröffnungsangriff] mit einem Men getroffen. Dieser erfolgte im Sutemi [hemmungsloser, unbekümmerter Angriff]. Doch es ging nicht weiter. Weil beim zweiten Angriff der Gedanke „Jetzt greife ich Tsuki an!“ aufkam, funktionierte es nicht mehr. Man darf nicht denken. „Sen“ bedeutet, dass man nicht ins Nachdenken geraten darf. Darum ist es auch so schwierig.Wenn man nun meint, man müsse also unbewusst [ohne Intention] kämpfen, so stimmt das nicht. Es ist weder ein bewusster noch ein unbewusster Zustand. Das ist es, was alle üben müssen. Man darf auch getroffen werden. Es kommt nur darauf an, das oben Genannte zu üben. Das ist der wichtigste Aspekt im Kendo.

Nun seid ihr alle bereits weit genug, um im Jigeiko an eurem „Sen“ arbeiten zu können. Die Grundlage hierfür ist der „Issoku-Itto Abstand“. Wenn man im Issoku-Itto Abstand überlegt, ob man angreifen oder getroffen werden könnte, und so das Ki zu Erliegen kommt, nennt man das „Gote“ [In Verzug geraten].
Weil man überlegt, gerät man in Verzug [„Gote“]. Hier sollte man das Training ansetzen. Wenn man bis zum „Sen“ gelangt, wird sich Kendo mit Zen vereinen.


昭和57年3月28日宏道会剣道場述
『小川忠太郎先生剣道話 第一巻』より


『先』までいくと、禅と一致する(上)

剣道を仮に分けると、刀と体と心の三つに分けることができる。しかし、この三つは別じゃない。話がしやすいから、仮に分けただけ。本来は一つ。
刀法と心法は一つ。これを体得するんです。これがバラバラになっちゃだめなんだ。しかし、体得するための順序として、バラバラに研究してもいい。
切り返しと掛かり稽古で刀法と体の法を覚える。刀法だから、刃筋を立てる。体の法だから、自分の思うように体が動くように修行する。これをしっかりやらないと、ある程度から伸びない。左足が横になっていたり、左手をこう横に持っておったりしたんじゃ、初めは強いようでもだめになる。
これを早くからやる。みんな、一生懸命やっているから、
切り返し、掛かり稽古が大変良くなったですね。

あとは、形と地稽古で心法を練る。剣道の言葉で言うと、
心法は「先(せん)」と言う。剣道では「現在」とは言わない。「現在」と言うと、現在で止まっちゃう。現在から「グッグッグッ」と出ていく。「先」と言う。

だから、お互いに一足一刀(一歩踏み込めば相手を打突できる間合い)で構えた時に「先」がかかっていれば良い。「先」がかかっていれば、動かなくも「生きてる」。これに対して、現在に止まっているのを「居着く」と言う。だから、剣道は「先の連続」が修行だ。いつでも「先」だ。「先・先・先・先」。それが心法の修行。
もうひとつ別の言葉で言うと、「乗る」ということ。相手と構えていて、互角に対立しようと言うんじゃない。「ズッ」と相手に乗る。相手と自分が一つになる。この修行なんだ。
乗っていれば、「機」によって技が出る。思わないで技が出る。これが心法だ。そんなに「ごてごて」したものじゃないけれど、これが実に難しい。

『先』までいくと、禅と一致する(下)

今日、〇〇さんに、2回目の初太刀で面を打たれたね。あれは捨て身になっていた。しかし、それが続かない。2本目は「突きに行こうか」と思うから、もう行けない。思ったらダメ。「先」ということは、思慮分別にわたっちゃダメなんた。だから、これは難しいんだ。

それじゃあ無意識がいいかと言うと、そうじゃない。無意識でもなく、有意識でもない。それを皆さんが修行する。打たれたっていい。ただ、そういうところを修行する。これが剣道の一番大事なところ。
もうみんな、地稽古で「先」の修行が出来るところまで来ている。そのもとになるところは「一足一刀の間」なんだ。一足一刀の間で、打とうとか打たれまいとか、思慮分別が出て、気が止まるのを「後手」という。
思うから「後手」になっちゃう。そこが修行なんだ。「先」までいくと、これは禅と一致する。

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